Beschreibung
Der Berliner Zeithistoriker Siegfried Prokop bringt mit seiner Schrift Licht in das verworrene Kn?uel sich ?berst?rzender Ereignisse des Herbstes 1956. Er untersucht anhand neuer Archivfunde die kontroversen Debatten in den F?hrungsgremien des Kulturbundes ebenso wie die Anbahnung von Kontakten zwischen Intellektuellen aus Ost und West, vermittelt Einblicke in die Herausbildung und die Aktivit?ten des “Kreises der Gleichgesinnten”, eines oppositionellen Debattierclubs, der in Gegnerschaft zum engstirnigen Polit-B?rokratismus des Ulbricht-Regimes stand und eine Reform der DDR-Gesellschaft anstrebte.Der Autor schenkt seine besondere Aufmerksamkeit dem Wirken des Verlegers Walter Jankas, des Kulturpolitikers Gustav Just und anderer Intellektueller, die unzufrieden waren mit der Aufarbeitung des Stalinismus im Zuge des XX. Parteitages der KPdSU durch Ulbricht. Prokop beleuchtet Harichs “Plattform” und dessen Verbindungen mit westdeutschen Redaktionen. Das Wirken der aufmuckenden Gruppe wurde nach der Trag?die in Ungarn durch das gewaltsame Eingreifen von Sicherheitsorganen der DDR beendet und zog starre ideologische Ma?regeln auch f?r das universit?re Leben nach sich.
Siegfried Prokopgeb. 1940 in B?hmen. 1946 – 58 Schule und Oberschule in Chemnitz, Kreis Altentreptow bzw. Neubrandenburg. 1958 – 63 Studium der Geschichte und Germanistik in Berlin und Leningrad (St. Petersburg). 1983 bis 1996 Professor f?r Zeitgeschichte am Institut f?r Geschichte der Humboldt – Universit?t Berlin; 1987 Gastprofessur in Paris, 1988 in Moskau und 1991 in Montreal. 1998 Projektleiter an der Forschungsstelle f?r historische und sozialwissenschaftliche Studien in Berlin-Marzahn. 1994 – 96 Vorsitzender der Alternativen Enquetekommission “Deutsche Zeitgeschichte”; 2003 – 05 Pr?sident des Ostdeutschen Kuratorium der Verb?nde (OKV) Publizist und Historiker in Bernau bei Berlin. Verheiratet mit einer ?rztin; zwei T?chter.
Bibliographie (Auswahl):
Studenten im Aufbruch. Berlin und Dortmund 1974; ?bergang zum Sozialismus in der DDR. Berlin 1986; Deutsche Zeitgeschichte – Neu befragt. Berlin 1990; Unternehmen “Chinese Wall”. Frankfurt/M 1992 und 1993; als Hrsg.: Die kurze Zeit der Utopie. Berlin 1994; Poltergeist im Politb?ro. Siegfried Prokop im Gespr?ch mit Alfred Neumann. Frankfurt(O.) 1996; als Hrsg.: Ein Streiter f?r Deutschland. Das Wolfgang Harich – Gedenk -Kolloquium am 21. M?rz 1996 im Ribbeck-Haus zu Berlin. Berlin 1996; Ich bin zu fr?h geboren. Auf den Spuren Wolfgang Harichs. Berlin 1997; Intellektuelle im Krisenjahr 1953. Schkeuditz 2003.
