Beschreibung
Wenn der Rauch aus der Jurte seitlich nach oben steigt, wird es windig und regnerisch. Das wissen Nomadenmongolen schon als Kinder. Die Natur pr?gt seit Jahrhunderten ihren Alltag. Davon erz?hlt Terbishdagva, der in einer Jurte geboren wurde. Sein au?ergew?hnlicher Lebensweg f?hrt ihn in die weite Welt – wie seine Vorfahren seit Dschingis Khan. Er studiert in der DDR, wo er eine Zeitenwende erlebt. Ein Br?ckchen der Berliner Mauer bewahrt er heute noch auf, in einen blauen Seidenschal gewickelt, einen Khadag, der f?r Mongolen nach buddhistischer Tradition heilig ist. In der bislang unbekannten Marktwirtschaft wird er zum erfolgreichen Unternehmer, geht jedoch nach einem Jahrzehnt in die Politik, will mitwirken, sein Land voranzubringen. Er erlebt, wie Parteien zu ?Sch?tzengr?ben der Oligarchen? mutieren und die Mongolei als Rohstofflieferant ausgepl?ndert wird, sieht, wie Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Terbishdagva, ein Mann der Praxis und der Politik, erhebt seine Stimme vom anderen Ende der globalisierten Welt. Er r?ckt Probleme in unser Gesichtsfeld, die unser Leben betreffen; er hat Botschaften, die uns ber?hren.
DENDEV TERBISHDAGVA wurde 1956, im ?Jahr des Roten Affen?, in eine kinderreiche mongolische Nomadenfamilie geboren. Nach seinem Schulabschluss studierte er Lebensmitteltechnologie an der Berliner Humboldt-Universit?t und arbeitete anschlie?end als Technologe im Fleischkombinat in Ulaanbaatar. 1988 kehrte er in die DDR zur?ck und arbeitete als ?bersetzer und Betreuer an der FDJ-Jugendhochschule am Bogensee. 1990 begann er eine unternehmerische T?tigkeit. Von 2002 bis 2004 war er Botschafter der Mongolei in Deutschland. Zur?ck in der Mongolei wurde er Parlamentsabgeordneter, stellvertretender Parteivorsitzender und Minister.