Beschreibung
“Es ist nicht weniger als die größte Lebenslüge der Bundesrepublik: der Glaube an eine tatsächlicheAufarbeitung der Vergangenheit. Dabei hält eine kleine, gebildete, linksliberale Elite etwas für ein gesellschaftliches Phänomen, das zwar im intellektuellen Diskurs tatsächlich existiert, aber im gesamtgesellschaftlichen Raum nur rudimentär verankert ist – und, im Gegenteil, heute hartnäckiger denn je abgewehrt wird: die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, der Abschied vom eigenen Opfermythos und die Auseinandersetzung mit der antisemitischen Täterschaft in so gut wie allen Familiengeschichten der Bundesrepublik.”
geboren 1977 in Hannover, ist Antisemitismus- und Rechtsextremismusforscher und lehrt Politikwissenschaft an der Universität Gießen. Er ist u.a. Leiter einer Nachwuchsforschungsgruppe zum NSU-Prozess und wurde 2015 ausgezeichnet mit dem Preis der Stiftungsrates der Universität Göttingen in der Kategorie “Wissenschaft und Öffentlichkeit” für den “vorbildlichen Transfer aktueller wissenschaftlicher Themen in eine breite Öffentlichkeit”.