Beschreibung
Der s?chsische Landeshistoriker und Archivar Manfred Kobuch (1935 – 2018) war einer der besten Kenner und Erforscher der mittelalterlichen Geschichte Sachsens. Alle seine Arbeiten basieren auf einer ausgezeichneten Quellen- und Literaturkenntnis und zeichnen sich durch eine akribische interdisziplin?re Arbeitsweise aus, die ihresgleichen sucht. Die von ihm betriebene Methode, mittels arch?ologischer und schriftlicher Quellen die mittelalterliche Geschichte verschiedener Orte und Regionen zu erforschen und mit fast kriminalistischem Gesp?r neue Spuren und Zusammenh?nge aufzudecken, hat in den langen Jahren seines Wirkens erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht. Dabei hat er alle m?glichen Methoden der Historischen Hilfswissenschaften, aber auch der Arch?ologie, Namenkunde, Siedlungstopographie und Kunstgeschichte genutzt, um mit subtilen Untersuchungen die Quellen zu befragen und R?ckschl?sse zu ziehen. Es ist ihm auf diese Weise mehrfach gelungen, auf Grund von Neufunden oder verbesserten Lesungen von Urkunden neue Erkenntnisse und L?sungsans?tze zu bef?rdern, althergebrachten Befunden eine neue Bedeutung zuzuweisen und insgesamt die Landesgeschichtsforschung zu bereichern. So konnte Manfred Kobuch beispielsweise lange Zeit ungekl?rte Forschungsfragen zu den staufischen K?nigsh?fen des Tafelg?terverzeichnisses, zur Fr?hzeit plei?enl?ndischer St?dte oder zu Wiprecht von Groitzsch einer Kl?rung zuf?hren. Seine Studien sind dabei keine spr?den, sich in Einzelheiten verlierende Darstellungen, die nur den Spezialisten interessieren. Im Gegenteil bereiten sie jedem an der mei?nisch-s?chsischen Geschichte interessierten Leser wissenschaftliches Vergn?gen und sind gut lesbar. Der vorliegende Band soll nicht nur die Erinnerung an Manfred Kobuchs wissenschaftliches Wirken wachhalten. Er versammelt wichtige, oftmals an entlegener Stelle erschienene und in ?Kobuchscher Manier? verfasste Aufs?tze, die in mehr als einem halben Jahrhundert entstanden sind. Daneben werden auch drei bislang unver?ffentlichte Manuskripte der wissenschaftlichen ?ffentlichkeit erstmals zug?nglich gemacht. Beigegeben ist ebenfalls ein Schriftenverzeichnis des Autors und ein die Benutzung erleichterndes Personen- und Ortsregister. Aus dem Inhalt: Die Lehnsherrschaft der Burggrafen von Leisnig (Erstver?ffentlichung) – Staufische Wirtschaftsh?fe im mei?nischen Markengebiet – Die Anf?nge der Stadt Chemnitz – B?rgerk?mpfe in Chemnitz um 1345 – Der Ortsname Leisnig – Siedlungsverlegungen im Plei?enland (die F?lle Leisnig, Borna) – Der Burgward Titibutzien (Erstver?ffentlichung) – Burg Groitzsch im Sp?tmittelalter – Feudalsitz Wiprechts in Groitzsch und die Anf?nge von Knautnaundorf – Urkundliche Ersterw?hnung des K?nigsteins in der S?chsischen Schweiz – Erwerb und Verlust der Burg Schiedlo an der Oder (Erstver?ffentlichung) – Der Rote Turm zu Mei?en – Gab es ein linkselbisches Altendresden? – Die Anf?nge der Dresdner Frauenkirche – Pr?sentationsstreit um die Dresdner Frauenkirche und deren Ersterw?hnung 1289 – Anf?nge des mei?nisch-th?ringischen landesherrlichen Archivs – Stauferurkunden f?r Th?ringen, Ostsachsen und das ?stliche Markengebiet – ?berlieferung der Urkunden des Klosters St. Marienthal – Die angeblich gef?lschte Urkunde f?r St. Marienthal von 1267 – Ein unbekanntes Sekretsiegel des K?nigs Johann von B?hmen – Zur ?berlieferung der Reichsregister Karls IV. – Der Weg des Namens Sachsen – Anhang mit Schriftenverzeichnis Manfred Kobuch und Register. Das Werk erschien in der Schriftenreihe der Rudolf-K?tzschke-Gesellschaft, Band 6.